Die Erziehung beginnt im Welpenalter
Zieht ein junger Pudel im Haushalt ein, sollte umgehend mit der Erziehung des Tieres begonnen werden.
Durch die hohe Intelligenz dieser Rasse, versteht der Welpe sehr schnell, was von ihm gefordert wird.
Die Konsequenz der erziehenden Person ist Voraussetzung für den Erfolg bei der Erziehung.
Das Tier muss grundsätzlich mit seinem Namen angesprochen werden, da Jungtiere am schnellsten darauf reagieren.
Rufe Deinen Hund ruhig auch einmal zwischendurch zu Dir, sobald er auf seinen Namen reagiert, sollte er ausgiebig gelobt und belohnt werden.
Welpen Erziehung: Der 8-Wochen-Trainingsplan für Welpen. Plus Junghund-Training vom 5. bis 12. Monat
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Ein tolles Buch für das erste Jahr zusammen. In dem Buch findest Du wirklich viele hilfreiche und nahezu in jeder Lage anwendbare Tipps und Tricks. Gerade für Hundeanfänger ist dieses Buch zu empfehlen.
Das Buch gliedert sich in Allgemeine Tipps, einen 8-Wochen-Trainingsplan für Welpen und Trainingseinheiten für Junghunde.
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Für jede Woche gibt es ca. 8 Aufgaben, wobei es sich um neue Aufgaben (z.B. Übung “Platz” lernen) oder aber Vertiefungsaufgaben (z.B. Übung “Sitz” vertiefen) handelt.
Natürlich schafft man nicht immer alle Aufgaben innerhalb einer Woche zu lernen, dann kann man ja einfach so lange in dieser Woche verweilen, bis man “fertig” ist.
Themen:
- Allgemeine Tipps
- Training für die ersten acht Wochen
- Körpersprache der Welpen
- Junghund Training ab 5 Monaten
- Welche Probleme können auftreten + Tipps
- Notizbuchmöglichkeit zur Lernkontrolle + Dokumentation der Fortschritte
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Alle wichtigen Kommandos und gewünschte Verhaltensweisen werden erklärt, trainiert und dokumentiert.
Unter anderem: Stubenreinheit, Kommen auf Ruf und Pfiff, Sitz, Schau, An- und Ableinen, Platz, Verhalten im Café, Anspringen vermeiden, Bei Fuß, Bleib, Zerren an der Leine abstellen, Warten beim Aussteigen aus dem Auto, usw.
Ganz hinten im Buch ist auch ein Plan, welcher als Vorlage für Deine eigenen Notizen dienen kann.
Kurz gefasst: im Buch steht alles drin, was Du im ersten Jahr für die Erziehung des Welpen wissen musst.
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Die Orientierungsphase des Pudels
Am Einzugstag des Pudels ist eine gewisse Scheu vollkommen normal, Du solltest das Tier zunächst in Ruhe seine neue Umgebung erkunden lassen. Ideal eignet sich ein Wochenende für den Einzug des Tieres, denn dann ist die Familie anwesend und der Hund kann sich mit allen Mitgliedern bekannt machen.
Doch auch in der Orientierungsphase ist es wichtig, dass der Hund bereits seine Grenzen kennenlernt. Tobt er zu aktiv herum, kratzt oder beißt in Möbelstücke und verunreinigt Gegenstände, musst Du ihn mit einer lauten Zurechtweisung darauf hinweisen, dass Du dieses Verhalten nicht duldest.
In der Pudelerziehung solltest Du niemals Schläge anwenden, egal wie schlimm die Untat Deines Hundes ist. Eine scharf ausgesprochene Verwarnung wird sich viel deutlicher in der Erinnerung Deines Hundes einprägen.
Der Mensch als Führungsperson
Der Pudel muss von Anfang an lernen, dass Du die Führung des Pudels übernimmst.
Hierfür ist neben einem Vertrauensverhältnis besonders Deine Konsequenz erforderlich.
Wenn es dem Tier z. B. verboten ist, Deine Schuhe als Spielzeug zu verwenden, darfst Du in keiner Situation eine Ausnahme machen.
Auch andere Familienmitglieder sollten sich im Umgang mit dem Tier stets an die Regeln halten, denn der ständige Wechsel zwischen erlaubten und verbotenen Tätigkeiten sorgt für Verwirrung beim Pudel.
Ein junges Tier ist sehr aktiv, es wird seine Grenzen austesten und sich nicht von Anfang an nahtlos unterordnen.
Jetzt bist Du gefragt, denn Du brauchst nicht nur eine Menge Geduld, sondern auch genug Einfühlungsvermögen, um Deinen Pudel wirklich zu verstehen.
Viele Tiere verhalten sich in Situationen auffällig, wenn sie unzufrieden sind und Dir etwas mitteilen möchten. Versuche Situationen genau zu analysieren, wenn sich Dein Pudel nicht an die vorgegebenen Regeln hält, vielleicht steckt eine veränderte Lebenssituation des Tieres dahinter.
Den Pudel stubenrein bekommen
Beim Kauf des Pudels ist das Tier in aller Regel an einen Platz im Haus gewöhnt, kann aber mit den täglichen Spaziergängen nicht viel anfangen.
Wenn Du Deinen Pudel aufmerksam beobachtest, wirst Du schnell erkennen, wann der Stuhl- und Urindrang einsetzt. Meist wird das Tier unruhig, dreht sich suchend um die eigene Achse und positioniert sich dann, um sein Geschäft zu verrichten.
Schimpfe nicht oder wende veraltete Erziehungsmethoden wie z. B. Nase in den Urin tauchen an, sondern trage Dein Tier nach draußen, damit es sich dort entleeren kann.
Hat Dein Pudel sich draußen erleichtert, solltest Du ihn sehr aktiv loben, ihm eine Belohnung zukommen lassen und ihm signalisieren, dass Du sehr zufrieden bist.
Der Hund gewöhnt sich schnell daran und wird Dir irgendwann von selbst signalisieren, wenn er nach draußen muss.
Kommandos für den Pudel
Kommandos spielen in der Pudelerziehung eine wichtige Rolle, denn nur wenn die gängigsten Befehle automatisch befolgt werden, ist das Zusammenleben mit dem Tier entspannt.
Um den jungen Pudel zu trainieren, brauchst Du nicht nur eine Menge Geduld, sondern auch eine Menge Leckerbissen als Belohnung.
Wenn Du Deinem Tier z. B. das Kommando “Sitz” beibringen möchtest, musst Du dafür sorgen, dass der Hund sich freiwillig hinsetzt. Hier eignet sich ein Leckerbissen in Deiner Hand, den Du über den Kopf des Pudels hebst.
Wenn er nach oben schaut, wird er sich irgendwann automatisch hinsetzen, um Dich besser im Auge zu haben. Genau in diesem Moment musst Du das Kommando “Sitz” laut aussprechen und dem Hund seine Belohnung geben.
Achte unbedingt darauf, dass die Belohnung innerhalb von ein bis zwei Sekunden nach der Ausführung des Befehls gegeben wird, sonst kann der Hund keine Verbindung mehr dazu aufbauen.
Verbote und schwierige Kommandos
Auch andere Kommandos können auf diese Weise antrainiert werden. Wann immer der Hund einen von Dir ausgesprochenen Befehl befolgt hat, solltest Du ihn sofort loben und ihm zu Beginn einen Leckerbissen reichen.
Nach einer Weile hat er das Kommando fest in seinen Gedanken abgespeichert und es ist keine Belohnung mehr notwendig, damit das Tier gehorcht.
Eine Ausnahme stellen die Kommandos “Aus” und “Nein” dar, hier kann eine sofortige Belohnung bei Unterbrechung einer Handlung dazu führen, dass das Tier sich für eine falsche Verhaltensweise gelobt sieht.
Doch einem jungen Pudel lassen sich auch diese Befehle problemlos beibringen. Hierfür benötigst Du abermals einige Leckerbissen und viel Geduld. Lege einen Snack für den Hund vor Dich hin und rufe ihn.
Wenn er kommt und den Leckerbissen fressen möchte, nimm diesen weg und sage laut “Nein” oder “Aus”. Der Hund registriert dieses Verhalten und merkt sich, dass die Kommandos “Nein” und “Aus” etwas negatives bedeuten. Da junge Hunde schnell frustriert sind während dieser Übung, solltest Du ihn zwischendurch auf “Sitz” oder “Platz” trainieren und ihn hierfür loben.
Lernen in der Hundeschule
Neben der Erziehung zu Hause besteht für Dich und den Pudel auch die Möglichkeit, in der örtlichen Hundeschule das richtige Verhalten für den Alltag zu trainieren.
Insbesondere wenn Du noch keinen Pudel besessen hast und selbst unsicher bist, hinsichtlich den richtigen Erziehungsmethoden, kannst Du in einer Hundeschule wichtige Dinge lernen.
Du wirst in den Lernprozess Deines Hundes mit einbezogen, Übungen finden mit Dir gemeinsam statt, so dass Dein Pudel Dich als Führungsperson akzeptieren wird. Doch eine Hundeschule bietet noch weitere Vorteile. Hier lernst Du nicht nur, wie der Hund auf Deine Kommandos hört, sondern auch wie Du das Tier so beschäftigen kannst, dass es eine geistige Förderung dadurch erfährt.
Pudel sind besonders im Welpenalter sehr lernfähig, durch die Erziehung an einer Hundeschule wirst Du langfristig viel Freude mit Deinem gut erzogenen Tier haben.
Der Pudel bleibt allein zu Haus
Hunde sind ungern allein, sie fühlen sich oftmals unsicher, wenn ihr Besitzer das Haus verlässt. Einen jungen, aber auch einen älteren Pudel kannst Du jedoch durchaus schrittweise an das Alleinsein gewöhnen.
Du brauchst hierfür allerdings etwas Zeit. Kaum ein Tier hat kein Problem damit, wenn es plötzlich acht Stunden täglich alleine sein muss. Du solltest das Haus zunächst nur für einen kurzen Zeitraum verlassen und wenn sich das Tier daran gewöhnt hat, steigere Deine Abwesenheitszeit immer weiter.
Bevor Du gehst, sollte der Pudel einen Spaziergang hinter sich haben und gefüttert worden sein. Meist legt sich das Tier dann zu einem Nickerchen in sein Körbchen. Verabschiede Dich nicht groß von Deinem Pudel, sondern gehe einfach ohne weiteren Aufwand aus der Haustür.
Am ersten Übungstag reicht max. eine halbe Stunde vollkommen aus. Wenn Du ins Haus zurückkehrst, solltest Du den Pudel weder begrüßen, noch direkt nach ihm sehen. Nimm einfach Deine Alltagstätigkeiten wieder auf, so dass der Hund von selbst registriert, dass Du das Haus zwar ab und an verlässt, aber auch wiederkommst.
Bei einem Welpen kann es zudem hilfreich sein, gleich bei Einzug den Zugang zu einigen Räume des Hauses zu verwehren. Vielleicht darf er nicht ins Badezimmer, das Kinderzimmer oder die Küche. So wird es sehr schnell ganz normal für ihn, dass Du manchml für ein paar Augenblicke aus seinem Sichtfeld verschwindest.
Wenn Du neugierig bist, was der Welpe in Deiner Abwesenheit so treibt, kannst Du eine Webcam benutzen, um ihn zu beobachten. Oder Du verwendest eine spezielle Heimtierkamera, mit der Du sogar mit Deinem Vierbeiner reden und ihm Leckerchen aushändigen kannst. Beide Kameras haben den Vorteil, dass Du genau dann wieder nach Hause gehen kannst, wenn sich Dein Hund niedergelegt hat, bzw. ruhig ist.
Mache keinesfalls den Fehler und bleibe vor der Haustüre stehen, wenn Du schließlich außer Haus gehst und den Welpen fürs erste Mal alleine lässt. Wie jeder andere Hund auch, können Pudelkinder sehr gut hören und riechen. Dein Welpe weiß demnach sehr genau, dass Du noch auf der anderen Seite der Tür bist.
Wie lange kann mein Pudel alleine bleiben?
Wer eine Vollzeitstelle hat, fragt sich sicherlich vor der Anschaffung eines Hundes, ob er überhaupt genug Zeit für solch einen anspruchsvollen Vierbeiner hat. Und dies zu Recht. Ein Hund, der den ganzen Tag alleine zu Hause ist, wird früher oder später sehr unglücklich werden. Außerdem ist es sicherlich nicht angenehm, über einen langen Zeitraum einzuhalten.
Singles mit Ganztagsjobs sollten also entweder von einem Hundekauf absehen oder sicherstellen, dass tagsüber jemand nach dem Pudel sehen wird, ihn ggf. füttert, spazieren führt und mit ihm spielt. Im Idealfall können dies Familienmitglieder, Freunde oder auch Nachbarn übernehmen. Es gibt aber auch Hundetagesstätten und Gassi-Services, die solche Aufgaben gegen Bezahlung übernehmen und sich um Dein Haustier kümmern.
Doch selbst wenn normalerweise immer jemand zu Hause ist, der sich um den Vierbeiner kümmert, wird es immer mal wieder Situationen geben, in denen der Pudel eine Weile alleine ausharren muss. Bei einer Feier vielleicht oder weil Du zum Zahnarzt musst. Darum sollte jeder Hund lernen, eine Weile allein das Zuhause zu hüten. So 4-5 Stunden sind absolut in Ordnung. In Ausnahmefälle sind auch 8-9 Stunden möglich, sollten aber nicht die Regel sein.
Grundlagen für die Pudelerziehung
1) Bleibe Deinem Pudel gegenüber stets konsequent. Ausnahmen sorgen nur dafür, dass das Tier seine Sicherheit verliert.
2) Sorge für ein angenehmes Lernumfeld, auch die örtliche Hundeschule kann hier eine gute Adresse sein.
3) Habe Geduld mit Deinem Pudel, Erziehung ist ein Lernprozess, der nicht von Heute auf Morgen funktioniert.
4) Übe auch bereits gelernte Kommandos und Tätigkeiten immer wieder, um sie im Gedächtnis zu verankern.
5) Bleibe stets ruhig und gelassen, auch wenn Dein Pudel wieder einmal nicht auf Dich hört. Aggressionen schädigen das Verhältnis zwischen Dir und dem Tier nachhaltig.
6) Achte auf die Verhaltensweisen Deines Pudels und versuche stets, sich in Dein Tier einzufühlen.
Tipp: Hunde Clicker-Box
Die Pudel-Erziehung wird mit einem Klicker wesentlich einfacher. Mit dieser Art Knackfrosch bist Du blitzschnell in der Lage Deinem Pudel ein Feedback zu geben.
Dank der 36 in sich geschlossenen Übungseinheiten auf Trainingskarten kannst Du immer und überall mit dem Pudel clickern. Das macht nicht nur Spaß, sondern fordert gleichzeitig Körper und Geist des Hundes.
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Was ist in der Box?
Clicker: Dank dem beigelegten extra leicht zu bedienenden Clicker, steht dem sofortigen Training nichts im Weg.
Begleitbuch: Hier werden die wichtigsten Grundlagen erklärt und die häufigsten Fragen zum Clickertraining erklärt.
36 Trainingskarten: Ob Clicker-Basics (5 grüne Karten), Grunderziehung (14 gelbe Karten) oder Tricks (17 blaue Karten): auf jeder Karte eine neue Übung – Schritt für Schritt erklärt.
Die Hunde-Clickerbox ist für Einsteiger ein tolles Gesamtpaket, mit dem man den leichten Einstieg ins Clickern findet.
Clickern ist durchaus auch für ältere Hunde geeignet und macht Tier und Halter Spaß, weil man die Fortschritte so gut beobachten kann. Die Konditionierung auf den Clicker geht relativ schnell und darauf kann gut aufgebaut werden.
Die enthaltenen Karten sind robust und in einem handlichen Format. Der mitgelieferte Clicker ist für den Anfang in Ordnung – später empfehle ich den mitgelieferten Klicker durch einen Klicker mit Armband zu ersetzen.
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Mein Pudel soll einen neuen Namen bekommen
Ein schöner Zeitvertreib bevor der Welpe in sein neues Zuhause einzieht, ist sicherlich die Namenssuche. Der Hundename sollte mit Bedacht ausgesucht werden, denn er wird Dich und Deinen Vierbeiner hoffentlich eine lange Zeit begleiten. Natürlich kannst Du auch den Namen wählen, den Dein Pudel vom Züchter bekommen hat. Der Anfangsbuchstabe des Namens gibt dabei Aufschluss darüber, aus welchem Wurf der Pudel stammt. Alle Welpen, die mit “A” beginnen, sind aus dem allerersten Wurf der Zuchtstätte. Hunde mit “B” aus dem zweiten Wurf und so weiter.
Wer sich vor Abholung des Welpen schon sicher ist, wie der kleine Racker einmal heißen soll, kann also den Züchter bitten, den Welpen möglichst oft so anzusprechen. Doch auch im neuen Zuhause ist eine Umgewöhnung sehr schnell und problemlos möglich. Sorge einfach dafür, dass Dein Hund mit dem Namensklang etwas Positives verbindet.
Rufst Du beispielsweise den Pudel und er sieht zu Dir, kannst Du ein Leckerli werfen. Dies kannst Du mehrmals über den Tag verteilt probieren. Ebenso ist es ratsam, den Namen vor einem Kommando zu nennen. So vermittelt der Name dem Hund “Achtung, jetzt bist du gefragt und musst aufpassen”. Denn genau dies möchtest Du: Der Name soll die Aufmerksamkeit des Hundes auf Deine Person lenken und er sollte abwarten, was als Nächstes kommt.
Nicht nur Leckerchen können beim Namenstraining überzeugend sein. Du kannst Deinen Pudel auch beim Namen nennen, wenn sein Futter bereitsteht oder Du die Leine nimmst und eine Gassirunde drehen möchtest. Hauptsache, es passiert nun etwas Spannendes oder Angenehmes.
Mache den Fehler, den Namen zu benutzen, wenn Du Deinen Hund tadeln willst. So wird die positive Verknüpfung schnell wieder zerstört. Ebenso solltest Du nicht immer und immer wieder rufen, wenn der Vierbeiner einmal so gar nicht auf seinen Namen reagieren möchte. Dies ist besonders in der Pubertät der Fall, wenn der Pudel seine Grenzen testet und auszuweiten versucht. Hier heißt es Ruhe bewahren und später einen neuen Versuch starten.
Leinenführigkeit – So werden Spaziergänge entspannt
Du wirst viele Male am Tag mit dem Pudel gassigehen und das jahrelang. Da sollten Spaziergänge doch entspannt und harmonisch verlaufen, oder? Ansonsten kann die gemeinsame Zeit draußen schnell anstrengend, peinlich und auch nervig werden. Dabei ist die Erziehung zur Leinenführigkeit keine Hexerei. Wer früh anfängt und einige Regeln einhält, bekommt einen zufriedenen und ruhigen Zeitgenossen an der Leine.
Ehe Du den Pudel tatsächlich an die Leine nimmst, muss er diese und das Halsband oder auch Geschirr natürlich erst einmal kennenlernen. Häufig geschieht dies bereits beim Züchter. Kurz nach der Geburt bekommen viele Pudelkinder dort kleine bunte Welpenhalsbänder umgelegt. Ist die Leine dem Vierbeiner noch fremd, sollte diese zunächst gezeigt werden. Lobe, wenn die Leine neugierig untersucht und beschnüffelt wird.
Doch Achtung: Ins Maul nehmen und spielen, darf der Welpe damit nicht!
Noch bevor Du zum Leinenführigkeitstraining übergehst, solltest Du die Leine am Halsband oder Geschirr Deines Vierbeiners festmachen und ihn selbige hinter sich herschleifen lassen. Dies ist wichtig, damit der Welpe oder auch Hund keine Panik bekommt, solltest Du die Leine einmal fallenlassen.
Du kannst zu Beginn ruhig im Wohnzimmer üben oder gern auch draußen an Orten, wo Euch kein Zwei- oder auch Vierbeiner stören kann. Es sollte wenig Ablenkung geben. Welpen orientieren sich sehr stark an ihrer Bezugsperson und das bist ab jetzt Du. Dies bedeutet, dass der Pudel fast immer eine Auge auf Dich haben wird und nie allzu weit wegläuft. Darum solltest Du auch keine Angst davor haben, Deinen kleinen Hund in solch ruhigen Gegenden abzuleinen.
Auch bei der Leinenführigkeit sollte der Welpe ein bisschen Freiraum bekommen und nicht an einer zu kurzen Leine geübt werden. Es darf ruhig eine 2,5 oder 3 Meter lange Leine sein. So ist der Radius etwas größer und der Welpe empfindet die Leine nicht als allzu stören und in seiner Freiheit einschränkend.
Wichtig: Du bestimmst immer, wo es langgeht. Ist Deinem Welpen die Leine suspekt und er will sich keinen Zentimeter bewegen, so ziehe bitte nicht. Überzeuge ihn lieber mit lockenden Worten oder einer Leckerei.
Hast Du hingegen einen kleinen Entdecker, der nach vorne stürzt und dem es nicht schnell genug geht, so bleib in dem Moment stehen, wo sich die Leine spannt. Du musst gar nicht lange wie angewurzelt stehen bleiben, sondern kannst ganz einfach die Richtung wechseln oder auf dem Absatz kehrt machen. Dein Welpe lernt schnell, dass er nicht kopflos vorweg laufen kann, sondern sich an Dir orientieren muss.
Was ist Leinenaggression?
Ein Hund mit Leinenaggression reagiert ungestüm, wenn er andere Hunde sieht. Häufig werfen sich die Vierbeiner in die Leine, ziehen, knurren und verbellen ihr Gegenüber. Nicht immer bleibt es jedoch bei Drohverhalten. Kommen sich zwei Hunde zu nahe, kann es durchaus zu Kämpfen und Beißereien kommen.
Beim Zwergpudel mag ein Schnappen noch recht harmlos ausfallen, aber ein Königspudel kann ernsthafte Verletzungen hervorrufen. Besonders bei kleineren Artgenossen aber natürlich auch beim Menschen. Hunde mit Leinenaggression reagieren aber nicht nur auf Menschen und andere Vierbeiner aggressiv. Einige pöbeln auch rum, wenn ein Auto vorbeifährt, ein Fahrrad oder etwas anderes Bewegliches.
Was sind Gründe für dieses Verhalten?
- Angst
- Unsicherheit
- Schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden, Menschen oder Gegenständen
- Rangordnung ist nicht geklärt (innerhalb des eigenen Rudels)
- Der Besitzer ist unsicher und überträgt dies auf den Hund
- Mangelhafte Sozialisation des Pudels
- Frust
- Territorialverhalten (Leinenaggression überwiegend in Nähe des Zuhauses)
- Stark ausgeprägter Sexualtrieb (andere Hunde werden als Rivalen/Rivalinnen angesehen)
Was kann ich tun, wenn mein Pudel leinenaggressiv ist?
Einen Tierarzt aufsuchen.
Eine gute erste Anlaufstelle ist tatsächlich der Tierarzt. Oftmals reagieren Hunde nämlich gereizt und aggressiv, wenn gesundheitlich etwas nicht in Ordnung ist. Besonders bei Schmerzen verhalten sich viele Vierbeiner nicht wie gewohnt. Sollte Dein Hund also noch nie aggressiv an der Leine reagiert haben und plötzlich schnappt er und rastet aus, dann lasse in der Tierarztpraxis prüfen, ob Dein Pudel gesund ist.
Ändere das Zubehör Deines Hundes.
Hunde, die immer an der kurzen Leine laufen und keinen Freilauf bekommen, sind schnell gefrustet. Sie können durch diese Einschränkungen mit Artgenossen nicht ausreichend kommunizieren oder spielen. Damit Dein Pudelmehr Auslauf bekommt, selbst wenn er nicht einwandfrei abrufbar ist, kannst Du eine Schleppleine verwenden. Dies wird Deinen Hund freuen und ist schöner, als immer nur Bei-Fuß zu laufen.
Außerdem solltest Du womöglich von einem Halsband auf ein Geschirr wechseln. Leinenaggressive Hunde, die an der Leine ziehen, erfahren starken Druck auf den Hals und bekommen schlechter Luft oder haben Schmerzen. Dies stachelt die Vierbeiner leider oftmals noch zusätzlich an. Um das zu vermeiden, kann ein gut sitzendes Geschirr Wunder bewirken. Der Druck verteilt sich hier gleichmäßiger.
Sicherheit geht absolut vor! Wenn Dein Pudel (egal welcher Größe) also schnappt, zögere nicht, mit dem Maulkorbtraining zu beginnen. Auch wenn Du denkst, es sieht blöd aus oder Du machst Dir Sorgen, was andere denken: Das ist nicht wichtig! Es zählt allein, dass Du erstmal Verantwortung übernimmst und mit Deinem Hund an dem Problem arbeiten wirst. Dann kann der Maulkorb später auch wieder weg. Ein großer Vorteil des Maulkorbes: Musst Du Dir keine Gedanken darum machen, dass Dein Hund schnappen könnte, bist Du selbst entspannter und diese Gelassenheit überträgt sich oftmals auch auf den Vierbeiner.
Vermeide vorübergehend Hundebegegnungen.
Geht in Gegenden spazieren, wo sich wenige andere Hund-Halter-Gespanne aufhalten oder wähle eine Zeit zum Gassigehen, wenn wenige Vierbeiner unterwegs sind.
Du kannst auch anderen Hundebesitzern ausweichen, indem Du die Straßenseite wechselst oder sonstwie einen anderen Weg einschlägst oder einen großen Bogen läufst. Vergrößerst Du die Distanz zwischen Deinem und einem fremden Hund, so reagiert der Pudel womöglich gar nicht aggressiv. Denn jeder Vierbeiner hat eine gewisse Idividualdistanz. Während einige Exemplare also schon bei einem anderen Hund am Horizont ausrasten, ist bei anderen die geduldete Entfernung recht nah.
Lässt es sich nicht vermeiden, dass Du an einem anderen Hund vorbeigehen musst, so kannst Du dennoch versuchen zumindest Blickkontakt zu meiden. Sprich: Stelle Dich samt Hund hinter ein parkendes Auto oder eine Hecke. Ist Dein Pudel von einem eher kleineren Kaliber, kannst Du ihn auch auf den Arm nehmen und solange tragen.
Eine Taktik mit Überraschungseffekt ist oftmals das Umdrehen und kommentarlos Weggehen. Angenommen, Dein Pudel fängt an zu pöbeln, wenn Ihr einem anderen Hund zu nahe kommt, dann drehe Dich einfach sofort um und geh weg. Natürlich ist Dein Vierbeiner dabei immer noch an der Leine. Deine unerwartete Reaktion sorgt oft für einen “Nanu?”-Effekt. Schenkst Du Deinem Leinenrüpel keine Beachtung und drehst Dich auch nach der ganzen Situation nicht um, gibst Du zu verstehen, dass Du seinVerhalten nicht duldest und gleichzeitig die Führung übernimmst.
Lenke Deinen Vierbeiner ab.
Beschäftigung mit Deinem Hund stärkt sein Selbstvertrauen und vertieft die Bindung zwischen Euch. Du kannst ihm darum (z.B. mittels eines Klickers) Kommandos beibringen, die Dir bei der Leinenaggression behilflich sein werden.
Führe das Kommando “Look” ein. Hier soll Dein Pudel so lange Blickkontakt halten, bis Du den Befehl aufhebst. Ähnlich verhält es sich mit “Touch”. Dabei berührt der Pudel Deine Handfläche oder alternativ einen Targetstick (gut bei kleinen Pudelvarianten) mit der Nase und soll diese dort belassen, bis Du wieder einen Befehl zur Auflösung gibst. Klappt einer dieser Befehle gut, kannst Du ihn versuchen anzuwenden, wenn Ihr anderen Hunden begegnet. Für die korrekte Ausführung gibt es eine Belohnung.
Leckerlis eignen sich natürlich ebenfalls hervorragend als Ablenkungsmanöver. Einfach kleine Mini-Happen so lange verfüttern, bis die “Gefahr” gebannt ist, sprich: Der andere Hund vorbegelaufen ist. Reiche die Leckerlis aber nicht, sollte Dein Hund schon verrückt spielen.
Hole Dir Rat in der Hundeschule.
Damit Spaziergänge wieder das Schönste am Tag werden, frag einen Profi um Rat. Der Hundetrainer wird zunächst die Ursache für die Leinenaggression herausfinden wollen und kann anschließend gezielt mit Dir und dem Pudel zusammen arbeiten. Solch ein Training zeigt oft sehr schnell Erfolge und zeigt Dir, welche Fehler Du machst und worauf Du in Zukunft achten musst.
Was fällt Dir zum Thema Pudel Erziehung ein? Bitte hinterlasse einen Kommentar!
Super, das sind sehr hilfreiche und umsetzbare Tipps😊